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Hamburg 07. bis 11. Juli 2013

Hamburg stand schon seit längerem auf dem Plan und da jeder, der schonmal dort war, in höchsten Tönen von der Stadt schwärmt, haben wir es nun endlich wahr gemacht und ein paar Tage dort verbracht. Um gleich mal vor zu greifen: Wir können uns den Lobeshymnen nur anschließen! Die Stadt ist der Hammer und wir waren sicher nicht das letzte Mal dort.

Wie immer war im Vorfeld die Suche nach einem Hotel etwas, das durchaus seine Zeit in Anspruch nahm. Eine bezahlbare Unterkunft in guter, zentraler Lage zu finden, in dem die Zusatzkosten für die Hunde nicht den Rahmen sprengen, war nicht ganz so einfach. Grundsätzlich kann man sagen: Hotels in Hamburg zu finden, in denen man Hunde mitnehmen kann und die zentral zu Altstadt und Hafen gelegen sind, ist kein Problem. Etwas halbwegs günstiges zu finden, in dem man sich dann auch vorstellen kann zu wohnen, hingegen schon. Zufällig bin ich aber meinen Recherchen auf der Seite des Hotel/Hostels 'Superbude' gelandet. Wer die Homepage aufruft, der sieht schon gleich, das hier alles irgendwie ein bisschen anders ist – das hat mich gleich angesprochen und die netten, lockeren Mails, die ausgetauscht wurden, haben vollends überzeugt. Außerdem ist der Preis sehr angenehm und auch die Hunde sind dort absolut willkommen und wohnen unschlagbar günstig. Zimmer wurde also gebucht und in aller Frühe (sonntagmorgens um 5 Uhr) sind wir dann in Richtung Norden aufgebrochen. Das Gute an dieser unchristlichen Zeit: Man kommt super voran und schon um kurz vor 10 waren wir in Wulsbüttel, wo wir noch einen Abstecher hin machten, um Madeleine (Freundin und Patentante von Cloud) zu besuchen. Da wir uns im Rahmen eines Obedience Turniers getroffen hatten, haben wir den kompletten Vor- und Nachmittag in der brütenden Hitze verbracht und fühlten uns, als wir gegen 17 Uhr aufbrachen, ziemlich gegrillt. Aber es war ein sehr netter und unterhaltsamer Tag, der uns gut gelaunt weiter fahren ließ. Und 1,5h später war es endlich soweit: Wir waren in Hamburg, mitten in St. Pauli und suchten einen Parkplatz. Nachdem wir eine Runde um den Block gedreht hatten und die Graffitis an allem, das sich nicht wehren konnte, bestaunt hatten, überließen wir das Auto unter einer S-Bahn-Brücke seinem Schicksal und liefen schwer bepackt los zur 'Superbude'. Auf dem Weg dorthin durchliefen wir einige Stadien der Glückseligkeit und des Entsetzens ;). Das Schanzenviertel ist superschön, mit vielen kleinen Kneipen, Restaurants und Cafes, aber es ist halt auch alles komplett zugesprayt und wenn man aus dem ruhigen und beschaulichen Trier kommt, wirkt es im ersten Moment doch ziemlich erschlagend, was man in St. Pauli so sieht. Unsere Gefühle waren wohl ähnlich gemischt wie die Häuserfronten, in denen sich das neue, saubere, moderne mit dem abgerissenen, zugemüllten und anarchischen vermischt.

Aber sämtliche Zweifel, ob wir uns wohlfühlen würden wurden in dem Moment beseitigt, als wir unser Quartier bezogen. Ein Schritt ins Hotel/Hostel und wir wussten: Das hier wird einfach genial! Denn die 'Superbude' macht ihrem Namen alle Ehre! Wir haben uns auf Anhieb wohl gefühlt und hätten am liebsten vom kompletten Interieur Fotos gemacht, um uns ähnlich zuhause einzurichten. Noch dazu sind die Leute einfach nur nett, locker und gut drauf. Die Zimmer sind sehr witzig und funktional gestaltet und haben rein gar nichts mit gewöhnlichen Hotelzimmern gemein. Wir haben natürlich wie immer für die Dauer unseres Aufenthalts ein klein wenig umdekoriert und wild Decken und Hundeboxen verteilt - schließlich sollen die Vierbeiner sich immer wie zuhause fühlen ;)

Nachdem wir uns also einen Überblick verschafft hatten, ging es auch schon weiter. Auf zum Hafen, was zwangsläufig mit einem Spaziergang über die Reeperbahn verbunden war. Hier kam dann die nächste Reizüberflutung in Form von grellen Lichtern, jeder Menge freilaufender Hunde (aber unsere Mädels haben sich vorbildlich verhalten :) ) und natürlich der jungen (attraktiven) Damen, die auf Freierfang waren. Die Hunde sorgten dafür, dass wir die Reeperbahn gleich mal von ihrer besten Seite kennenlernten: Pearls Hinkefuss sorgte bei einigen Prostituierten für besorgte Fragen nach ihrem Befinden sowie vieler Mitleidsbekundungen, was unserer kleinen Dame runter ging wie Öl.

Auch viele der Türsteher konnten dem Charme der vierbeinigen Mädels nicht widerstehen und einer war sogar mit Hundeleckereien ausgerüstet und verfütterte erstmal eine ganze Tüte Leckerlistangen an die Mädels. Und so wurde im Handumdrehen aus dem leicht verunsicherten 'oh je, die Reeperbahn...mensch, ist das hier laut, voll und so ganz anders' ein 'hey, ist ja doch ganz nett und locker hier'. Trotzdem waren wir ganz froh, als wir an den Landungsbrücken ankamen und erstmal ein wenig Pause einlegen und verschnaufen konnten. Wir beobachteten die Fähren, die emsig über die Elbe düsen, um Touristen zum 'König der Löwen' zu bringen, schauten den ein- und auslaufenden Containerschiffen zu, sowie den Barkassen, mit denen man Hafenrundfahrten machen kann. Einigermaßen entspannt schlenderten wir dann noch ein wenig entlang der Uferpromenade, bevor es dann wieder ins Hotel/Hostel ging und wir alle schnell in einen tiefen Schlaf sanken.

Unseren ersten kompletten Hamburg Tag starteten wir um 8 Uhr mit dem tollen Frühstücksbuffet. Verschiedene Sorten Brot und Brötchen, Toasts mit St. Pauli Logo, Säfte, diverse Kaffeearten, unterschiedliche Käse- und Wurstsorten, Obst, Gemüse und Müslis wollten verspeist werden und der absolute Hammer waren die leckeren Waffeln zum selbst machen.

Es fehlte wirklich an nichts und wir hauten ordentlich rein, freuten uns über die Leckereien und den schön gestalteten Frühstücksraum und planten unsere Erkundungstour. Diese startete dann gegen 10 Uhr und führte die Hunde und uns bei strahlendem Sonnenschein per pedes erst einmal zu einem Park (bei der Sternschanze), wo die Hunde ihren Spaß beim Toben hatten. Der Hamburger an sich scheint sehr locker mit seinen Hunden zu sein und wo man hinschaut laufen die Vierbeiner frei und amüsieren sich. Also passten wir uns gleich mal an und ließen die Leinen los. Pearl schloss neue Freundschaften und Cloud durfte mit mir etwas arbeiten, um sich von den anderen Hunden abzulenken, so dass es letztlich ein entspannter und schöner Einstieg in den Tag war. Da dieser Park sich unmittelbar an 'Plaanten un Bloomen' anschließt, einen wunderschönen, großen botanischen Garten, durchquerten wir diesen gleich im Anschluss. Hier bekamen die Hunde erstmal ein Eis, weil es so heiß war und wir so stolz darauf, dass sie sich so toll in der Großstadt verhalten.

Ich muss es nochmal sagen: Die Hunde sind einfach nur spitze! Weiter ging es in Richtung Gänsemarkt und entlang der Binnenalster zum Jungfernstieg. Hier befinden sich einige große Einkaufspassagen, von denen wir eine aufsuchten, um uns mit Wasser und Sonnencreme einzudecken. Auch im größten Trubel waren die Vierbeiner einfach nur super entspannt und haben sich über die Verschnaufpause gefreut. Die Fahrt mit einem gläsernen Aufzug war für Cloud jedoch eine extreme Herausforderung und wir konnten mal wieder was neues üben: Gläserner-Aufzug-Angst überwinden. Kurz darauf liefen wir dann frohen Mutes weiter durch die Altstadt zum Rathausplatz, wo wir erneut rasteten, eine Kleinigkeit aßen und die vielen Eindrücke auf uns wirken ließen. Fazit bis dahin: Die Stadt ist riesig, es gibt unfassbar viel zu sehen und es ist eine ungewöhnlich schöne Stadt. Ein netter Polizist erklärte uns dann noch den Weg zur Touristeninfo, in der wir uns mit Infomaterialien eindeckten. Nächster Stop war dann die im Bau befindliche Hafencity, weil ich die Hoffnung hatte, dass hier vielleicht gerade ein Kreuzfahrtschiff anliegen könnte. Dem war zwar nicht so, aber trotzdem war es eine nette Tour durch diesen komplett neuen und weiter im Bau befindlichen Komplex. Auch hier wurde wieder gerastet – diesmal in einem netten Cafe mit Strandkörben. Entlang der Speicherstadt ging es dann erneut zu den Landungsbrücken, wo uns dann aber die Kräfte verließen und wir mit der U-Bahn zurück nach St. Pauli fuhren. Und auch hier wieder der Stolz auf die Hunde: Bis dahin sind die beiden noch nie U-Bahn gefahren, haben das aber auch wie alte Hasen gemeistert :).

Ein paar Meter vor unserem Quartier kam es dann aber doch zu einer unschönen Situation: Aufgrund einer Baustelle mussten die Fußgänger durch einen engen, abgesteckten Bereich entlang der Straße gehen. Mittendrin stand ein junger Mann mit Hund, der am Telefonieren war. An beiden musste man sehr eng vorbei und wie immer gingen Ralph und eine entspannte Pearl vor und ich mit der tendenziell immer zickigen Cloud hinterher. Leider ranzte der fremde Hund schon Pearl von der Seite an, sprang knurrend ein Stück nach vorne und halb in meinen und Clouds Weg. Unsere Diva lässt sich da natürlich nicht zweimal bitten, wollte Contra geben und sprang von der anderen Seite in den Weg, so dass ich, eingekesselt von den beiden Hunden, über meine Füße stolperte und mich einmal ordentlich längs legte. Mein kleiner Stunt führte allerdings dazu, dass die Hunde sofort aufhörten zu keifen und der Typ mal die Hand vom Ohr nahm und seinen Hund zurück, so dass wieder Ruhe herrschte und wir weiter konnten, ohne dass einer der Hunde zu Schaden kam oder die vielen, vielen Übungseinheiten mit Cloud in puncto 'Verhalten anderen Hunden gegenüber' zunichte gemacht worden wären. Dummerweise hatte mich die Aktion nicht ganz kalt gelassen und mein rechtes Knie und der linke Fuss hatten durchaus etwas abbekommen. Das ganze Ausmaß meines Kniefalls wurde dann im Hotel sichtbar, wo ein lila Ei knapp unter der Kniescheibe hing und mein Fuß schon ordentlich geschwollen war. Also gab es erstmal eine Zwangspause mit kaltem Handtuch auf Fuß und Knie, bevor wir dann ohne Hunde (die waren tief und fest am Schlafen, waren wir doch geschlagene 8 Stunden unterwegs gewesen) wieder gen U-Bahn gingen (oder humpelten ;) ). Es zog uns wieder an die Landungsbrücken, wo wir eine Rundfahrt mit einer Barkasse durch die Speicherstadt und den Containerhafen machten. Da es bereits anfing dunkel zu werden, hatte man einen bombastischen Ausblick auf die erleuchtete Stadt und siehe da, nun befand sich in der Hafencity doch ein Kreuzfahrtschiff. Die MS Deutschland (auch bekannt als das 'Traumschiff' aus der gleichnamigen Serie) hatte angelegt und wurde von mir natürlich ganz touri-like von allen Seiten fotografiert.

Die Fahrt war insgesamt absolut empfehlenswert und sehr gut und amüsant gestaltet. Nach etwa 1,5h legten wir wieder an und erneut liefen wir über die Reeperbahn, was ohne Hunde irgendwie anstrengender war, da wir nun von allen Türstehern angequatscht wurden, doch in ihr jeweiliges Etablissement zu kommen - und waren es nicht die Club-Vorsteher, so kamen alle paar Meter die Straßenbewohner, um nach Kleingeld zu fragen. Fairerweise muss man aber sagen, dass sie einen nicht weiter belästigen, wenn man nett zu verstehen gibt, dass nicht immer was drin ist (wenn man einfach weitergeht, dann funktioniert es sicherlich auch, aber dafür sind wir irgendwie nicht die Typen). Ralph wollte dann zum Abschluss des Abends noch einen Hesburger in einem winzigen Burgerladen essen. Eigentlich heißt es ja Fast-Food (also schnelles Essen) und es sollte auch nur ein einziger Burger werden. Wie schwierig es ist, gute Mitarbeiter zu finden und wie lange es dauern kann, bis ein Burger fertig ist, das wurde uns hier eindrucksvoll demonstriert. Der junge Mann (entweder in der Ausbildung oder noch nicht lange da oder einfach sehr falsch in diesem Job) verpatzte einfach alles: Bei der Bestellung vor uns hatte er falsch eingebont, bei uns vergaß er erst die komplette Bestellung und wollte dann auch noch zweimal abkassieren. Auch seine merklich genervte Chefin hatte an dem Tag offensichtlich schon sehr viel mehr mit ihm erlebt als nur diese Kleinigkeiten, weil es einfach alles unfassbar lange dauerte. Als der Burger endlich fertig war, schmeckte er anscheinend auch nicht so, wie man es hätte erwarten können - aber was soll's – von solchen Anekdoten lebt ein Urlaub ;). Wieder im Hotel/Hostel gönnten wir uns noch einen Absacker, bevor wir dann die letzte Hunderunde drehten und mitten in der Nacht ins Bett fielen. Müde, und mit schmerzenden Füßen und Knien.

Der Dienstag begann mit ordentlich Fußweh. Nicht von der Sorte 'zuviel gelaufen', sondern von der unangenehmen 'ich hatte da wohl nen kleinen Unfall' Art. Also erstmal zur Apotheke (gleich gegenüber) und Verbandsmaterial besorgt. Glücklicherweise ist Ralph ja mitlerweile ein semi-professioneller Krankenpfleger, so dass ruckzuck ein ordentlicher Stützverband angelegt war und wir erstmal ausgiebig frühstücken konnten. Gut gestärkt und mit lecker Waffel im Magen schmerzten die Gelenke schon gar nicht mehr so schlimm und es ging mit den Hunden zu Fuss in den Stadtteil Altona, da dort am Hafen für den nächsten Tag ein großes Kreuzfahrtschiff anlegen sollte und wir wissen wollten, wie lange wir einplanen mussten, um dorthin zu gelangen. Nach einer schönen Runde (u.a. durch einen kleinen Park mit jeder Menge freilaufender Kaninchen) fanden wir den entsprechenden Hafen, genossen eine Weile den Ausblick und gingen wieder einmal zu den Landungsbrücken. Hier lockte uns erneut eine Hafenrundfahrt und ein absolut cooler Kapitän (der hätte in der Tat ein Piratenkäpt'n sein können) schipperte mit uns, den Hunden und all den anderen Gästen bei herrlichem Wetter die Elbe entlang und erzählte dabei spannende und lustige Geschichten. Nachdem wir schöne Villen (Blankenese) bestaunt, den Containerhafen bei Tag gesehen und am unfassbar kostspieligen Bauflopp Hamburger Philharmonie vorbei gekommen waren, war diese schöne Tour auch schon viel zu schnell zu Ende.

Wieder festen Boden unter den Füßen liefen wir weiter zur U-Bahn Station und zurück nach St. Pauli. Beim Ausstieg blieb uns dann fast das Herz stehen: Pearl und Cloud sprangen auf den Bahnsteig und aus irgendeinem Grund machte Pearl einen Schritt zurück und rutschte mit dem Körper in den schmalen Spalt zwischen Steig und Einstieg der Bahn und somit halb unter die U-Bahn. Ich zog sie rasch am Halsband wieder raus, so dass glücklicherweise nichts passiert ist - aber nicht auszudenken, wenn die Bahn schneller angefahren wäre oder das Halsband über ihren Kopf gerutscht wäre oder oder oder. Der Schreck saß jedenfalls ganz schön tief, so dass wir erstmal nicht aufhören konnten, die Hunde zu knuddeln. Nach einem weiteren Ausflug in den Schanzenpark und war zurück im Hotel nur noch Zeit sich schnell frisch zu machen, bevor es los ging zu einer tagsüber schon gebuchten Kiez-Führung, organisiert vom Touri-Büro St. Pauli. Und es war wirklich eine super Tour. Die Guides sind allesamt junge, witzige Einheimische und St. Paulianer mit Herz und Seele. So auch unser Guide - der Basti ('kein Schnack'). Die Gruppe war bunt gemischt und pünktlich um kurz nach 19 Uhr ging es los Richtung Reeperbahn. Alle paar Meter blieb Basti stehen und erzählte uns nette, amüsante oder auch tragische Geschichten. Er erklärte uns, was den Zusammenhalt der Menschen in diesem Stadtteil ausmacht, wie die Leute sich gegenseitig helfen und was sein Viertel so besonders macht. Es war extrem interessant und veränderte unsere Sicht auf diesen Stadtteil und seine Bewohner durchaus im noch positivieren Sinne. Natürlich haben wir einige Sachen gesehen, die man halt als Touri sehen muss (wie die Herbertstrasse - also die haben halt nur die Männer gesehen, wir Frauen haben eine viel spannendere SM Bar von außen besucht und interessante Einblicke erhalten ;)). Vorrangig hat Basti uns aber Stellen gezeigt, die etwas abseits der üblichen Pfade liegen, und nachdem die ganze Gruppe noch einen auf'm Kiez trinken war (im 'Silbersack' - eine Kneipe, die anscheinend seit den 50ern nicht mehr verändert wurde und eine klasse Jukebox hat), fand die Tour so langsam ihr Ende in St. Pauli.

Nicht nur, dass diese Tour extrem gut war, sie dauerte auch statt 1,5h knappe 3h - ein echtes Schnäppchen und wohl auch deutliches Zeichen dass es sich hier nicht üm teils üblichen Touri-Nepp handelt :). Als sich die Gruppe dann aufgelöst hatte, machten wir uns auf den Weg, um in einer der von ihm empfohlenen Kneipen noch einen zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen. Auf dem Weg kamen wir aber einem so tollen, winzigen mexikanischen Restaurant vorbei. Dieses hatte handbemalte, bunte Tische, einen lustig verzierten Bauzaun vor der Tür und eine so ansprechende und vor allem günstige Karte, dass wir uns einfach niederlassen mussten. Tja, das war die richtige Entscheidung, denn so geniale, riesige, super gefüllte Burritos haben wir noch nirgends verspeist (das Ding nennt sich übrigens 'Kombüse' und ist einfach nur der Hammer). Satt gegessen machten wir uns dann doch zurück zum Hotel, liefen noch eine Gassirunde und fielen umgehend wieder in einen komatösen Tiefschlaf.

Um 6 Uhr war aufstehen angesagt, weil wir uns das Anlagen des Kreuzfahrtschiffes 'Costa Pacifica' anschauen wollten. Also nichts wie raus mit den Hunden und losgelaufen, durch ein doch noch recht ruhiges Altona. Leider hatte das Schiff schon angelegt, aber der Anblick war trotzdem super und im Vergleich zu MS Deutschland, die wir zwei Tage zuvor gesehen hatten, war dieses Schiff doch deutlich größer. Nachdem wir das rege Treiben der verschiedenen Gabelstapler, die das Schiff beladen haben, eine Weile beobachtet hatten, gingen wir fort vom Hafen und fragten zwei außerordentlich nette Hamburger Jungs (die Security des Parkplatzes am Hafen), wann das Schiff wohl ablegen wird. Für um 17 Uhr planten wir dann einen neuen Besuch ein und quatschten noch ein Weilchen mit den Jungs, die kurz zuvor eine kleine Maus gerettet hatten und diese zur Erholung auf einem Stück Pappe verweilte (und beinahe von Cloud gefressen worden wäre). Zu Fuß ging es dann wieder zur Superbude, wo das Frühstück bereits wartete. Danach zogen wir ohne Hunde weiter, weil wir die Speicherstadt besuchen wollten. Hier schauten wir uns das Miniaturenmuseum an (faszinierend, was die dort in wahnwitziger Kleinstarbeit alles detailliert nachbauen - wirklich super gemacht).

Im Anschluss ging es noch weiter zum Zollmuseum, wo wir uns anschauten, auf was für irre Ideen die Menschen kommen, wenn sie Drogen, Geld, Zigaretten oder Alkohol schmuggeln wollen. Im Foto unten dazu nur ein kleines Beispiel :)

Auf dem Rückweg spürten wir dann aber doch deutlich, dass wir die letzten Tage extrem viel auf den Beinen waren, da wir doch beide ziemliche Fußschmerzen hatten. Also wurde in unserer Bude erstmal eine Stunde ausgeruht, bevor wir dann zum ersten Mal seit der Ankunft das Auto bewegten und mit den Hunden wieder zum Hafen fuhren, um uns das Ablegemanöver der Costa Pacifica anzuschauen.

Danach fuhren wir dann zum Familientreffen im kleinen Kreis. Mit Rike und ihrem Robin (Clouds Bruder) wollten wir uns im Jenisch-Park treffen - so konnten wir erst noch etliche schöne Villen in Blankenese bewundern und anschließend 2,5h mit unseren Hunden durch diesen wundervollen Park bis zum Elbestrand laufen. Die Geschwister sind wirklich sehr ähnlich, was ihren Verrücktheitsgrad angeht und teilen ihre Vorliebe für Wasser und absonderliche Lautäußerungen ;). Am Elbestrand wurden die beiden dann auch bei ihren diversen Wasserspielen von irgendeiner Frau eine gefühlte Ewigkeit gefilmt - warum auch immer. Wir hatten jedenfalls alle unseren Spass und es war ein rundum gelungener Ausflug.

Zurück im Hotel/Hostel fielen die Hunde sofort in einen tiefen Schlaf und wir machten uns fertig, um den von Basti empfohlenen, angeblich besten Caipirinha in ganz Hamburg zu genießen. Vorab aßen wir aber noch eine Kleinigkeit in der ebenfalls von ihm empfohlenen 'Trattoria Italiano', und fielen direkt danach in die spanische Minibar 'Cafecito' ein. Basti war zufälligerweise auch dort, so dass wir gleich von Anfang an einen guten Gesprächspartner hatten. Wir lernten aber noch jede Menge anderer Leute kennen, ich musste sogar Salsa tanzen (aber Ronny, der tanzende Steinmetz, war ein super Lehrer und verflucht guter Tänzer). Dass wir jede Menge Caipis (die hier wirklich außerordentlich lecker sind und dazu noch unfassbar günstig mit 3,50 Euro), spanisches Bier und einen absolut köstlichen Shot (Tarifas - irgendein Likör mit warmem Kaffee aufgefüllt) tranken, versteht sich wohl irgendwie von selbst. Wir hatten jede Menge Spass und verließen in den frühen Morgenstunden etwas schwankend die Bar, um noch ein paar Stunden zu schlafen, bevor es ans Auschecken ging. Im Hotel/Hostel wollten wir eigentlich nur noch eine Scheibe Nutellabrot essen (Nutellabrot gibt es dort rund um die Uhr zur freien Verfügung). Tja, an der Hotelbar wurden wir aber dann doch noch genötigt, jeweils einen weiteren Abschlusscocktail zu trinken - die allerdings auch fantastisch gemacht waren und äußerst lecker schmeckten, uns aber auch den Rest gaben. Nach Cocktail, guter Unterhaltung und kleiner Hunderunde ging es dann nach 4 Uhr ins Bett (und für Ralph dann auch gleich weiter ins Bad ;) ). Aber es war ja der letzte Abend in dieser tollen Stadt und der geilen Unterkunft, da musste das einfach sein.

Leicht verkatert genossen wir nach Aufstehen und Packen unser letztes Frühstück, checkten aus und liefen mit den Hunden in den Schanzenpark, wo wir eine ganze Weile rumsaßen und uns die Leute anschauten. Nach einer letzten Runde durchs Schanzenviertel, einer unfassbar leckeren Backkartoffel und einer letzten Fritz-Cola in der der Superbude St. Pauli, machten wir uns schließlich auf den Weg zurück nach Trier. Wir haben jeden Tag genossen und keine Sekunde verschwendet, waren ständig unterwegs und haben trotzdem nicht mal im Ansatz alles gemacht, was wir machen wollten. Diese Stadt wird uns ganz sicher bald wiedersehen und wir wollen dann nirgends anders mehr unterkommen, als in der Superbude. Wir freuen uns jetzt schon aufs nächste Mal :).


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