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24.12.2010
Aufgrund von Kontroversen zu diesem Bericht / Thema bitten wir um Beachtung einiger allgemeiner Hinweise. Vielen Dank.

Hüteurlaub 07.07.-12.07.2007

Nicole,Ralph und CarmenUm 3 Uhr morgens klingelte der Wecker und total verschlafen machten wir uns dann mit den Hunden und einem bis oben hin beladenen Auto auf den Weg gen Norden. Trotz Sommerferienbeginn in einigen Bundesländern kamen wir super voran, so dass wir etwas zu früh bei der Schafweide ankamen, wo die nächsten zwei Tage eines von Gesa's Hüteseminaren stattfinden sollte. Ein paar der anderen Teilnehmer waren schon da, so dass sich die Hunde schonmal alle beschnuppern konnten und irgendwann fuhr ein Volvo vor, der bis auf den letzten Platz mit Hunden besetzt war (in der Tat, es passen 9 Bordercollies, ein Dackel, eine Labradogge und eine Dogge (!) in diesen Wagen - nebst Fahrer versteht sich). Nachdem Gesa alle Hunde aus dem Auto gelassen hatte und alle anderen Hunde mit ihren eine Runde gerannt waren (sogar unsere 3 Keilos machten keinerlei Anstalten, irgendwen anzuzicken) ging es auf in die Weide, wo schon Stühle, Pavillon und Getränke bereit gestellt waren. Nach einer Vorstellungsrunde wurde es dann ernst: Der Border Glenn düste los, die kleine Gruppe Heidschnucken holen und nacheinander durften wir alle mit unseren Hunden ran. Da hier ohne Schafzaun gearbeitet wird und die Hunde sozusagen ohne Netz und doppelten Boden direkt an die Schafe rankönnen, war mir beim ersten Aufeinandertreffen natürlich Angst und Bange und ich sah schon eine kleine, blutrünstige Cloud am ersten Schafhals hängen - aber: Nix da. Sie ist zwar zunächst sehr unsanft in die Herde reingerauscht, hat aber dann sehr, sehr schnell gemerkt, worauf es ankommt und mit Begeisterung die Schafe umkreist. Gesa hat aber zur Sicherheit eine Art riesigen Wedel, um zu unsanfte Hunde auf Abstand zu halten, so dass den Schafen prinzipiell mal nichts passieren kann.

Cloud am Hüten Cloud am Hüten Cloud am Hüten

Pro Seminartag hatten die Hunde 4 Läufe (2 vormittags, 2 nachmittags), natürlich mit Pausen für Mensch und Tier zwischendurch. Da insgesamt 8 teilnehmende Hunde vertreten waren (2 Bordercollies, 2 Bordercolliemixe, 1 Aussie-Labi-Mix, 2 Aussies und 1 Bearded Collie), war die Wartezeit bis man nochmal dran war so ausgedehnt, dass man bequem immer mal wieder in der tollen Gegend spazieren konnte. Übersichtliche Felder und ein Wasserkanal machten das ganze Gelände zu einer einzigen Spielwiese für die Wuffels und besonders Cloud genoss es, immer mal wieder ein Stück mit den um die Weide pesenden Hunden zu flitzen.

Zum Mittag gab es Salate (hmm lecker) und reichlich Grillgut, so dass man gut gestärkt noch die beiden Nachmittagsrunden zubringen konnte. Cloud ist von Lauf zu Lauf besser und konzentrierter geworden: Sie ist hochkonzentriert bei der Sache, hat einen supertollen Abstand zu den Schafen und scheint ganz genau (im Gegensatz zu mir...ich bin wirklich der Tölpel in unserer Beziehung) zu wissen, was sie wann und wie zu tun hat. Es war einfach gigantisch, der kleinen Maus zuzuschauen und mir zu arbeiten - noch bei keiner anderen Beschäftigung habe ich ihre Augen so leuchten sehen wie hier!

Nicole und DannyEin besonderes Highlight im Rahmenprogramm war Danny - einer der derzeit zu vermittelnden Bordercollies. Er war zum ersten Mal bei einem Seminar dabei und hat sich wie ein alter Hase verhalten: War superlieb zu Mensch und Tier (wurde er angezickt, ist er einfach seiner Wege gegangen - einfach cool), ist außerhalb des Geländes keinen Meter weiter weg gelaufen als unbedingt notwendig und war einfach nur ein superlieber, schmusiger (und ganz nebenbei auch noch bildbübscher) Schatz. Er hat es uns wirklich sehr angetan und wenn wir nicht schon 3 Hunde hätten, dann wäre er ganz bestimmt bald bei uns eingezogen. So einen netten und unkomplizierten Hund habe ich selten getroffen und ich hoffe sehr, dass er bald seine Leute findet, die seine Liebenswürdigkeit und sein Gefallenwollen zu schätzen wissen und ihn nie wieder aus ihrem Herzen und ihrem Leben hinauslassen!

Der erste Seminartag war zwar leider von sehr wechselhaftem Wetter gezeichnet (mal regnete es in Strömen, dann kam wieder die Sonne raus, dann wieder Regen...), was der guten Laune aber keinen Abbruch tat und obwohl wir alle total müde und platt waren, als gegen 18 Uhr zum Ende gerufen wurde, trafen sich fast alle Teilnehmer noch im örtlichen Gasthof auf ein zünftiges Mahl.

Todmüde sind wir dann irgendwann spät abends in Betten und Körbchen gefallen, um schon wenige Stunden später zum zweiten Teil des Hüteseminars anzutreten.

Cloud war schon deutlich ruhiger und führiger als tags zuvor, so dass wir neben den Richtungskommandos 'Come by' (im Uhrzeigersinn) und 'Away' (gegen den Uhrzeigersinn), auch schon das Nachtreiben etwas üben konnten. Es war wieder ein wunderbarer Tag, an dem alle wahnsinnig viel gelernt haben und sogar das Wetter war super, so dass wir etliche schöne Fotos machen konnten und der Tag verging wie im Fluge (insgesamt waren die zwei Seminartage viel zu kurz...wie es eben immer ist, wenn einem etwas superviel Spaß macht).

Cloud am Hüten Cloud am Hüten

Den dritten Tag unseres Urlaubs verbrachten wir bei wieder mal wechselhaftem Wetter, indem wir einen Stadtbummel durch Nienburgs nette Innenstadt machten und am Abend lecker Pizza essen waren mit Gesa und den Seminarteilnehmern Bea, Frank und Sohnemann Max (die drei blieben samt Hund auch noch ein paar Anschlusstage und hatten die Ferienwohnung gleich neben uns).

Pearl macht Männchen Den Dienstag verbrachten wir damit, Bremens Innenstadt unsicher zu machen (man muss es nicht unbedingt gesehen haben) und noch Richtung Wulsbüttel zu fahren, um Madeleine und ihre Terrier James und Phoebe zu besuchen. Wie erwartet sind unsere Hunde (insbesondere Pearl) völlig ausgerastet, als sie Madeleine erkannten und wir verbrachten ein paar nette Stunden auf dem Hundeplatz der Weser-Ems-Hoppers, wo Madeleine etliche Fotos von Cloud und Pearl machte, von denen das ein oder andere voraussichtlich in der Neuauflage von Rolf C. Francks Bordercollie-Buch erscheinen wird. Abends waren wir mal wieder essen und da es in der Gegend um Brokeloh nicht so wahnsinnig viel Auswahl an Restaurants gibt, sind wir Bea, Frank und Max mal wieder über den Weg gelaufen und haben kurzerhand beschlossen, doch alle gemeinsam den Abend bei Essen und Bier zu verbringen. Aus dem kurz geplanten Essen wurde dann ein lustiger, mehrstündiger Abend, der uns wieder sehr spät ins Bett fallen ließ.

Unseren vorletzten Tag in Brokeloh verbrachten wir wieder mal bei Regen und spazieren gehen, bevor wir zum Highlight des Tages kamen: Wieder mal Schafe hüten. Cloud hat sich sichtlich gefreut, nochmal etwas arbeiten zu dürfen und trotzdem ich total durchnässt war (insbesondere meine Füße), fand auch ich es wieder spitzenmäßig, mit meiner kleinen Rennsemmel auf der Schafweide was in Bewegung zu setzen. Es war so herrlich! Vor allem, weil heute noch 6 Schafe mehr dabei waren inklusive einem Schäflein, dass mit der Flasche aufgezogen wurde und sich dementsprechend nicht so flüchtig verhält, wie es normale Schafe tun. Karlchen hatte nämlich überhaupt gar keine Angst vor den Hunden, sondern blieb einfach stehen, beschnupperte die Hunde, ließ sich von diesen abschnuffeln und blökte nur hin und wieder mal. Auch Cloud war dieses komische Schaf ganz und gar nicht geheuer und nachdem weder beschnuppern, noch anbellen oder eine Spielaufforderung Karlchen dazu veranlassen konnten, sich der Herde anzuschließen, beließ Cloud es dann auch dabei, alle anderen Schafe zusammen zu halten und Karlchen einfach links liegen zu lassen.

Cloud und Karlchen, Teil I Cloud und Karlchen, Teil II Cloud und Karlchen, Teil III

Nach der Hüteeinheit durften wir dann noch die mit der Flasche aufgezogenen Polarfüchse besuchen, die einfach nur witzig waren. Superfrech, superlaut und supersüß - wie kann mensch nur so grausam sein, diese wunderbaren Tiere allein aus Luxuszwecken zu Kleidung zu verarbeiten...schrecklich! Gott sei Dank sind wenigstens diese drei ihrem schrecklichen Schicksal auf der Pelztierfarm entgangen.

Polarfuchs Polarfuchs Polarfuchs

Donnerstags machten wir uns dann schon wieder auf den Heimweg und ein wunderbarer Urlaub, der insbesondere Cloud gut gefallen hat, ist zu Ende gegangen. Ich war natürlich supertraurig, dass die Hüterei zunächst ein Ende hat, weiß aber ganz bestimmt, dass dies Clouds Bestimmung ist und ich alles dran setzen werde, ihr eine gute und regelmäßige Ausbildung in diesem Bereich zu ermöglichen!

Einige weitere Bilder gibt's wie immer in unserer Bildergalerie unter den Urlaubsbildern.


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