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Freddy

Freddy Der Verlust von Mikesch war nicht nur für uns schwer zu verkraften, auch Nano hatte sehr am Tod ihres Bruders zu knabbern. Als sie dann den Eindruck machte, ihre Trauer verarbeitet zu haben, wurde schnell klar, dass sie nicht so ganz alleine bleiben will. Die Hunde und wir sind natürlich kein adäquater Ersatz für einen Partner der gleichen Art und so schauten wir schonmal vorsichtig auf verschiedenen Tierschutzseiten nach einem passenden Gegenstück für unsere Nano. Fündig wurde letztlich Ralph, der im Luxemburger Wort einige Vermittlungskatzen entdeckte - unter ihnen auch Freddy. Dieser kleine Fundkater wurde von einer privaten Tierschutzorganisation vermittelt, kannte bereits Katzen (und zeigte sich auf seiner Pflegestelle als äußerst umgänglich mit anderen Felidae). Auch Hunde waren nichts neues für ihn und auch sein Alter von gerade mal 6 Monaten sprachen durchaus für ihn.

Ich meldete mich also umgehend bei der Tierschutzorganisation, allerdings ohne größere Hoffnung, weil ich immer denke, dass Tiere, die in den Medien als zu vermitteln gezeigt werden, schnell ein neues Zuhause finden - vor allem, wenn sie noch so jung sind. Das Gespräch mit der Pflegestelle war sehr nett und wider Erwarten gab es für Freddy noch nicht viele Anfragen bzw. noch nicht das ganz passende Zuhause. Der süße Freddy hatte nämlich ein (für mich absolut vernachlässigbares) Problem: Er war extrem scheu - anfassen und schmusen: Keine Chance. Für uns absolut kein Hindernis, wussten wir doch aus Erfahrung, dass man den Tieren einfach nur genügend Zeit geben muss, bis sie sich von selbst entschließen, einem soweit zu vertrauen, dass sie sich annähern. Ob sich Freddy nun in wenigen Monaten oder erst in ein paar Jahren streicheln lassen wollte, das wäre für uns egal. Hauptsache, es würde mit ihm, Nano und den Hunden funktionieren.

So durfte Freddy am 24. Februar 2014 in sein neues Zuhause umziehen und machte die ersten Tage nichts als fressen und sich verstecken. An Nano war er extrem interessiert, sie aber überhaupt nicht an ihm. Wurde er von ihr nicht ignoriert, so knurrte sie ihn an, wenn er zu nahe kam. Aber entgegen aller Anfangsvermutungen taute Freddy extrem schnell auf. Schon nach wenigen Tagen tobte er wie wild mit seinen Spielzeugen durchs Haus und ließ sich sogar auch mal beim Futtern anfassen. Und am 16. März dann ein kleines Wunder: Er hat sich hochheben lassen und sich eine gefühlte Ewigkeit auf meinem Schoß ganz ausgiebig kraulen lassen. Mit Nano gibt es keinerlei Schwierigkeiten - er rennt ihr auf Schritt und Tritt nach, sie ignoriert ihn die meiste Zeit, aber hin und wieder kann sie einfach nicht anders und tobt mit ihm durch den Keller. Auch gemeinsames Futtern und morgens, mittags und abends nach Essen und Leckereien betteln, haben die beiden schon als Team perfektioniert. Freddy redet auch ganz gerne mal mit mir, spielt für sein Leben gern mit allem, das nicht niet- und nagelfest ist und lässt sich gerne stundenlang kraulen. Er ist ein aufgewecktes kleines Kerlchen, das superschnell aufgetaut ist und für sehr viele Lacher sorgt, weil er einfach alles ausprobieren und anspielen muss. Ich bin gespannt, was die Zukunft mit ihm bringt und freue mich auf viele schöne und lustige Momente und auf hoffentlich viele, viele gemeinsame Jahre.


Herbst 2015

Leider ist die anfängliche Antipathie, die Nano gegenüber Freddy an den Tag legte, nicht im Laufe der Zeit in Liebe umgeschlagen. So hat es sich dann peu a peu ergeben, dass die beiden sich nicht nur im Haus aus dem Weg gingen. Auch draußen war sehr schnell klar: Das Revier ist zu klein für uns beide. So hat Freddy sich im Laufe der Monate seinen eigenen Bereich für Streifzüge auserkoren und blieb erst nur ein paar Tage, dann immer länger auf Achse. Irgendwann haben wir ihn nur noch sporadisch getroffen, wenn wir mit den Hunden unterwegs waren und mitbekommen, dass er sich nicht nur ein eigenes Revier in der weiteren Nachbarschaft, sondern gleich eine neue Familie erobert hat.

Für Freddy und Nano war es vermutlich der beste Schritt und auch, wenn wir anfangs sehr traurig darüber waren, dass der kleine süße Kater das Leben in einem katzen- und hundefreien anderen Haushalt dem Leben bei uns vorzieht, so sind wir doch sehr froh, dass doch alle ihr Glück und ihren Frieden gefunden haben. Wir treffen einen fröhlichen, gesunden Kater alle Naselang beim Gassigehen und wenn Nano ihn dann nicht gleich wieder verjagt, können wir doch immer mal wieder ein paar Worte miteinander wechseln. Und Hauptsache ist doch, dass er glücklich ist :)


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